„Sobald Du Dir vertraust, sobald wirst Du leben.“

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

Der „awakened mind“ – das optimal funktionierende Gehirn

Anna Wise und C. Maxwell Code analysierten zwischen den 1970er und späten 1990er Jahren mit Hilfe von speziellen EEG Messungen die Funktionsweise des Gehirns – besonders von außergewöhnlichen Menschen, sei es aus Wirtschaft und Technik, sei es aus Kunst und Schauspiel oder Spiritualität und Medizin. Sie wollten wissen, was diese Menschen für Gehirnströme und Frequenzen haben, was sie so besonders und heraus- ragend macht – sie entwickelten zur Analyse das „Mirror Mind EEG“.
Die Gehirnwellen werden unterteilt in die Frequenzbereiche:
Beta     38 – 14 Hz Wachbewusstsein, Vernunft, logisches Denken
Alpha 14 – 8 Hz Tagträumen, Phantasien, Visualisieren
Theta 8 – 4 Hz Unterbewusstsein, Traumschlaf, Meditation, außergewöhnlich klares Denken
Delta 4 – 0,5 Hz Unbewusstes, Tiefschlaf, Intuition, Instinkt, Einfühlungsvermögen
Der Bewusstseinszustand setzt sich zu jeder Zeit aus einer Kombination der 4 Kategorien zusammen. Innerhalb der groben Einteilung in die Gehirnwellenkategorien gibt es eine vielfältige Ausprägung unterschiedlicher Frequenzen.

Die unterschiedlichen Frequenzen kann man sich wie Noten in einer Sinfonie vorstellen – manchmal melodiös und manchmal misstönend. Die Kunst ist es, eine starke kraftvolle und harmonische Sinfonie der Hirnwellen zu schaffen, die einzelnen Noten zu beherrschen und sie sinnvoll miteinander zu verbinden.

Keine Hirnwellenart ist besser; es kommt auf die Kombination an, um Höchstleistungen zu erreichen, die nicht unbedingt nur mit messbarem Erfolg zu quantifizieren sind, sondern auch mit innerer Balance, Verbindung und Glück.

Alpha Hirnwellen

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Alpha-Bereich. Er ist die Brücke zwischen unserem Wachbewusstsein auf der einen Seite und dem Unterbewusstsein und Unbewussten auf der anderen Seite. Ohne Alpha haben wir keinen Zugang zu unseren „inneren“ Kontakten, zu unseren inneren Welten, haben keine inneren Eingebungen, erinnern z.B. unsere Träume nicht. Wenn wir die Träume kurz nach dem Aufwachen erinnern, haben wir noch ausreichend Alpha verfügbar. Oft ist die Erinnerung der Träume abrupt weg, wenn wir die Augen nur einmal kurz aufmachen, wenn Beta die Führung übernimmt und Alpha reduziert wird. Das Gleiche gilt auch für die Informationen aus den frühmorgendlichen kreativen Bewusstseinszuständen, beim „sich treiben lassen“ kurz nach dem Aufwachen. So präzise die Informationen dabei auch sind, so schnell sind sie auch wieder im „Unter“- Bewusstsein verschwunden, wenn Alpha zu schwach und Beta zu stark wird.

Alpha entsteht nur in einem entspannten und gelösten Bewusstsein, möglichst mit geschlossenen Augen. Alpha tritt bei allen Arten der Imagination, der Phantasien und dem Visualisieren auf.

Zuviel Alpha führt in einen Nebel von Tagträumen und Phantasien und dann auch mal in eine Flucht vor der Realität. Hier ist Beta wieder die kontrollierende Hirnwellenart.

Theta Hirnwellen

Aus Theta entspringt die Kreativität, die Phantasie, die Visualisierung, die Tiefenentspannung, die Meditation und die Verbindung zur Spiritualität. Theta ist unterhalb der bewussten Wahrnehmung und benötigt ein hohes Alpha zum Zugriff auf diese Ebene.

Ist Theta unterentwickelt, kann das die Folge von Verletzungen aus der Vergangenheit sein, entstandene Traumata, die tief im Unterbewussten verborgen sind. Die Psyche hat sich dann hierzu entschieden – ein wichtiger Schutz, um noch im Alltag wirken zu können. Doch auch dies lässt sich mit geeigneten Methoden meist wieder ausgleichen und balancieren.

Theta wird auch von früherem Drogenkonsum beeinflusst, dabei werden Gehirnvernetzungen verändert. Auch bei entsprechendem Einfluss von technischen Strahlungen kann dies die Folge sein.

Zuviel Theta beobachtet man beim ADHS- Aufmerksamkeitsdefizit, bei Hyperaktivitätsstörung, Lernbehinderungen, Verhaltensauffälligkeiten, Ängsten und Depressionen.

Delta Hirnwellen

Im Deltabereich finden sich die Instinkte und Vorahnungen (dass z.B. gleich das Telefon klingeln wird). Diese Fähigkeiten lassen sich soweit entwickeln, dass wir Gefühle, Bedürfnisse und Einstellungen anderer Menschen sehr fein wahrnehmen können. Menschen in Heilberufen und Psychotherapie haben oft eine hohe Intensität von Delta.

Auch bei außersinnlichen und telepathischen Wahrnehmungen und Phänomenen zeigen sich Deltawellen.

Ein Übermaß an Deltawellen führt dazu, zu sehr wahrnehmend für die Gefühle anderer zu sein und sich nicht abgrenzen zu können. Menschen mit dieser Tendenz sollten lernen, balanciert sich selbst zuzuwenden, sich zu distanzieren und Grenzen zu setzen.

Beta Hirnwellen

Beta ist der uns allen bekannte Bereich des Denkens und der Vernunft. Er ist besonders wichtig, sonst würden wir uns verlieren in ungerichteten Bewusstseinszuständen, wie man es bei Autisten häufig beobachtet. Jedoch mit einem übermäßigen Beta-Anteil lassen wir den anderen Hirnwellen keinen Raum und befinden uns abgetrennt von anderen uns verfügbaren Bewusstseinsebenen.

Um Beta zu reduzieren kann man üben, die Zunge zu entspannen und die Atmung zu verlangsamen. Konzentrationsübungen sind hilfreich.
Der „awakened mind“ – das optimal funktionierende Gehirn